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Wie das Gesundheitsamt auf Nachfrage der Redaktion in einer E-Mail bestätigt hätten sich "mit dem Wegfall der Kontaktreduzierung sowie der Maskenpflicht und den derzeit vielen stattfindenden Massenveranstaltungen mit idealen Übertragungsbedingungen auch das Risiko einer Ansteckung wieder erhöht." Große Ausbrüche, wie vor einiger Zeit im Topsy Turvy,  soll es in Karlsruhe derzeit nicht geben. 

Dunkelziffer wohl deutlich höher

Allerdings muss dazugesagt werden, dass aktuell  deutlich weniger getestet wird. "Die Inzidenz ist aufgrund einer hohen Dunkelziffer nur noch begrenzt vergleichbar. Das Gesundheitsamt geht aber davon aus, dass sich ein wahrscheinlich nicht unerheblicher Anteil der Infizierten beziehungsweise Erkrankten nicht mehr mittels PCR testen lässt und so auch nicht in der Statistik auftaucht", heißt es in der E-Mail weiter.

Landkreise fordern eine Corona-Impfpflicht in Pflegeheimen. (Archivbild).
(Archivbild). | Bild: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Nur ein paar Corona-Fälle, die sich auf zirka 25 Alten- und Pflegeheimen in Karlsruhe erstrecken, seien dem Gesundheitsamt bekannt. Ansonsten fände seit geraumer Zeit "in der Regel weder eine Fallermittlung noch eine Kontaktnachverfolgung mehr statt."

Ist das 9-Euro-Ticket bei den Infektionen mitverantwortlich?

Schlussendlich brachte ka-news.de der Kommentar eines Lesers dazu, an anderer Stelle noch einmal nachzuhaken. Und zwar, ob vielleicht die erhöhte Auslastung beim öffentlichen Personennahverkehr (Öpnv) mit der hohen Inzidenz in Verbindung gebracht werden könnte. So schreibt Userin Regina auf Facebook: "Merkt ihr, dass es so ist, seit es seit die 9 Euro Tickets gibt?" 

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Tatsächlich hat sich seit der Einführung dieses Tickets der Zulauf an Fahrgästen deutlich erhöht und auch die Corona-Zahlen befinden sich seit Juni wieder auf dem Vormarsch. Hinzu kommt, dass viele Personen in den Bahnen keine Maske mehr tragen. Ist also an der Aussage was Wahres dran?

Im ersten Gültigkeitsmonat des sogenannten 9-Euro-Tickets sind dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge bundesweit rund ...
Im ersten Gültigkeitsmonat des sogenannten 9-Euro-Tickets sind dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge bundesweit rund 21 Millionen der Sonderfahrkarten verkauft worden. | Bild: Christian Charisius/dpa

Nach Einschätzungen des Gesundheitsamtes kann die vermehrte Fahrgastanzahl neben den weggefallenen Corona-Maßnahmen durchaus zu den Zahlen beitragen. Wirklich sicher bestätigen kann das Amt diese Vermutung jedoch nicht.

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"Da hierzu keine Daten vorliegen, können wir auch keine Aussage treffen. Wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, herrschen jedoch ideale Übertragungsbedingungen für das Corona-Virus. Immerhin werden im ÖPNV noch Masken getragen, wenn auch nicht mehr von allen Mitfahrenden. Zudem setzt sich die Variante Omikron BA.5 durch, die offensichtlich ein noch höheres Ansteckungspotential besitzt."

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