Dass ein Virus immer weiter mutiert, ist nichts Neues. Spätestens seit der Corona-Pandemie dürfte das den meisten Menschen bekannt sein. Der Pandemie-Status ist inzwischen weitgehend passé, doch das Virus existiert in Form verschiedener Varianten und Sublinien weiter. Pünktlich zur kalten Jahreszeit nimmt die Zahl der Neuinfektionen wieder zu. 

Seit wann gibt es Corona Pirola?

Die neue Corona-Variante  BA 2.86 stammt von der Omikron-Sublinie BA.2 ab, die im Jahr 2022 grassierte. Allerdings weist das Spike-Protein von Pirola über 30 neue Mutationen auf. Dieses Protein ist dafür verantwortlich, dass das Virus an der Zelle des Wirts andocken kann. 

Eine FFP2-Maske liegt auf dem Gehweg.
Eine FFP2-Maske liegt auf dem Gehweg. | Bild: Frank Rumpenhorst/dpa

Pirola wurde zum ersten Mal im Juli 2023 im Dänemark nachgewiesen und gelang im August nach Deutschland. Von der Weltgesundheitsorganisation WHO wird sie als "Variante unter Beobachtung" klassifiziert. Bislang gibt es in Deutschland nur wenige bekannte Fälle.

In den USA verbreitet sich außerdem seit September 2023 eine Sublinie der Pirola-Variante mit dem Namen JN.1. Laut Varianten-Übersicht des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist JN.1 in Deutschland noch kein Thema.

Was sind die Symptome bei Corona Pirola?

Corona, beziehungsweise Covid19, äußert sich zumeist durch Symptome wie Husten, Halsschmerzen, Verlust des Geschmacksinns und Fieber. Doch eine Infektion mit Pirola kann sich auch mit atypischen Symptomen äußern.

Dazu zählen:

  • Hautausschlag
  • Durchfall
  • Veränderungen im Mundraum und auf der Zunge (Schwellungen oder Geschwüre)
  • juckende, gerötete Augen
  • rote und wunde Finger oder Zehen

Wie lange ist die Inkubationszeit bei Corona Pirola?

Ob sich die Inkubationszeit bei der neuen BA2.86 von ihren Vorgängern abhebt, ist noch unklar. Das wird sich erst infolge zukünftiger Analysen und Studien klären. Bei der Omikron-Sublinie BA.2, dem direkten Vorgänger von Corona-Pirola, liegt die Inkubationszeit bei 4,06 Tagen. Laut der britischen Zeitung The Guardian könnte Pirola leichter übertragbar sein.

Wie gefährlich ist Corona Pirola und wirken die Impfstoffe?

Aufgrund der zahlreichen Mutationen von BA 2.86 vermuten einige Forscher, dass es sich bei Pirola um eine ganz neue Virus-Variante handeln könnte. Das geht unter anderem aus einem Bericht des Magazins Yale Medicine hervor. Die US-Gesundheitsbehörde CDC geht deswegen auch davon aus, dass Pirola möglicherweise bereits genesene und/oder geimpfte Personen leichter infizieren kann.

Die Nase läuft: Das RKI nennt als Ursachen für die hohen Krankheitszahlen Erkältungen und die deutlich gestiegene Menge an ...
Die Nase läuft: Das RKI nennt als Ursachen für die hohen Krankheitszahlen Erkältungen und die deutlich gestiegene Menge an Corona-Infektionen. | Bild: Maurizio Gambarini/dpa

Forschende hatten in diesem Kontext zunächst die Befürchtung, dass Pirola womöglich zum Problem werden könnte. Inzwischen scheint sich die Meinung der Experten geändert zu haben. Kurzum: Pirola ist wohl nicht gefährlicher als andere Varianten und verursacht keine schlimmeren Krankheitsverläufe. 

Erkennt der Corona-Test die Pirola-Variante?

Ja, Corona Schnelltests und Selbsttest sind in der Lage, neue Varianten wie Pirola zu erkennen. Das geht zum Beispiel aus einem Artikel des Gesundheitsmagazins health.com hervor. Dasselbe gilt übrigens für die Eris-Variante, die in Deutschland deutlich verbreiteter ist als Pirola. Grund dafür sei, dass die Varianten von Omikron abstammen und die Tests Teile des Virus erkennen können. 

Gibt es bereits Corona-Pirola Fälle in Karlsruhe?

Laut der Webseite Corona-in-Zahlen liegt die Inzidenz in Karlsruhe aktuell bei 16,3 (Stand: 11. November). Nach Angaben des Karlsruher Landratsamtes gibt es bisher keine bestätigten Infektionen mit der Corona-Pirola Variante (Stand: 27. Oktober), weshalb sie in den Kliniken logischerweise keine große Rolle spielt. 

Corona 7-Tage-Inzidenz in Karlsruhe nach Informationen des RKI.
Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz in Karlsruhe nach Informationen des RKI. | Bild: Screenshot@Corona-in-Zahlen

Dennoch raten Krankenhäuser dazu, sich vor dem Betreten auf das Virus testen zu lassen und bei Atemwegsbeschwerden (Husten, Schnupfen), einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Krankenhäuser können zudem von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und Besuchern den Zutritt zum Gebäude untersagen. Corona-positive Patienten werden in Krankenhäusern weiterhin von anderen Patienten isoliert. 

Weitere Informationen zur Corona-Prognose in Karlsruhe und Baden-Württemberg findet ihr hier zum Nachlesen: https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/long-covid-pirola-und-grippewelle-wie-hart-wird-der-corona-herbst-art-3021570

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