Lorenzo Gavarini

In Deutschland ist die Anzahl der Raucher seit den 80er-Jahren leicht rückläufig. Es rauchen aber immer noch knapp 24 Prozent der Deutschen, jedes Jahr sterben 127.000 Menschen an den Folgen. Mit der Corona-Pandemie ist noch ein Risikofaktor für Raucher hinzugekommen. Raucher gelten als Risikogruppe.

Das Beunruhigende: Während des Höhepunkts der Corona-Pandemie im Jahr 2020, haben viele Raucher angegeben, während des Lockdowns sogar noch mehr oder sehr viel mehr als vorher geraucht zu haben. Aber was genau ist die Gefahr des Rauchens im Zusammenhang mit Corona?

Corona und Rauchen: Höheres Risiko für schweren Verlauf?

Ersten Erkenntnissen zufolge haben Raucher, die sich mit Corona infizieren, offenbar ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung. Das liegt vermutlich an den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die vom Rauchen ausgelöst werden, sowie an den durch das Rauchen geschädigten Atemwegen. Diese erhöhen das Risiko für Atemwegserkrankungen und damit auch für Covid-19.

Dieser Zusammenhang zwischen Rauchen und einem schweren Corona-Verlauf ist jedoch nicht sehr stark und deshalb mit Vorsicht zu genießen. Weitere Studien müssen zunächst durchgeführt werden, bevor mit Sicherheit gesagt werden kann, dass Raucher von Corona stärker betroffen sind als Nichtraucher.

Corona und Rauchen: Infektionsherd gemeinsames Rauchen

Die geschwächte Lunge ist nicht das einzige Risiko, dem Raucher im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgesetzt sind. Da Rauchen oft in einem soziale Kontext stattfindet und dabei viele Menschen beisammen sind, manche sich vielleicht sogar eine Zigarette teilen, sind Raucher dabei einer Ansteckung mit Corona ausgesetzt.

Nachdem Covid-19 vor allem durch eine Tröpfeninfektion übertragen wird, ist Rauchen besonders gefährlich. Raucher berühren beim Rauchen auch häufig ihren Mund mit ihren Fingern, was zusätzlich ein Ansteckungsrisiko birgt.

Corona und Rauchen: am besten aufhören

Ärzte raten, am besten mit dem Rauchen aufzuhören. Denn je länger die letzte Zigarette zurückliegt, desto mehr sinken die Risiken für schwere Folgeerkrankungen und damit vermutlich auch für einen schweren Corona-Verlauf. Falls Sie Raucher sind und aufhören möchten, hilft Ihnen dabei die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.