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In Baden-Württemberg wurden am Freitag um die Mittagszeit zwei weitere bestätigte Corona-Fälle bekannt. Am Abend kamen zwei weiterer Fälle in Heilbronn und Göppingen dazu - damit steigt die Zahl auf 14 in Baden-Württemberg.

Patient wird im Städtischen Klinikum versorgt

Im ersten Fall handelt es sich um einen Mann aus Nürnberg, der sich aktuell geschäftlich in Karlsruhe aufhält. Der positive Test wurde dem Gesundheitsamt Karlsruhe am Freitagvormittag gemeldet. 

Städtisches Klinikum
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Der Patient befindet sich inzwischen im Städtischen Klinikum Karlsruhe und wird dort medizinisch betreut. "Alle zuständigen Behörden sind involviert und kümmern sich um die Ermittlung von weiteren Kontaktpersonen", so das Sozialministerium. Die Familie des Mannes in Nürnberg zeige ebenfalls Symptome einer Atemwegserkrankung.  

Weitere Fälle in Freiburg und Heidelberg

Ein weiterer Fall wird aus Freiburg gemeldet. Ein Mann aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit Reise-Anamnese nach Italien (Bergamo, Lombardei) wurde am Donnerstag positiv getestet. Das örtliche Gesundheitsamt koordiniert die weiteren Ermittlungen. Der Patient befindet sich aktuell in häuslicher Isolation.

Ein weiterer Mann hat sich in Heilbronn mit der Atemwegserkrankung angesteckt. Es handelt sich um einen 32-jährigen Mann, der sich bis zum 21. Februar in Mailand aufgehalten hat und am 23. Februar mit Symptomen erkrankte, teilt das Sozialministerium mit. Der Abstrich erfolgte am 27. Februar und wurde in einem niedergelassenen Labor positiv getestet. Die stationäre Aufnahme des Patienten ist veranlasst.

In Göppingen wurde am Freitagabend ebenfalls ein weiterer Fall bekannt: Ein Mann leidet an milden Symptomen und wurde am 28. Februar positiv getestet. Er wurde bereits am 25. Februar als Kontaktperson identifiziert. 

Oberbürgermeister Frank Mentrup: Hotline für Bürger eingerichtet

Die Stadt Karlsruhe informiert am Freitagnachmittag gegen 16 Uhr aus der kommunalen Rolle zum aktuellen Corona-Fall. Die Personen, welche mit dem infizierten Geschäftsreisenden in der entsprechend sensiblen Ansteckungsphase in Karlsruhe Kontakt hatten, seien bereits identifiziert, so Oberbürgermeister Frank Mentrup.

Am vergangenen Wochenende gingen rund 250 Anrufe bei der Hotline ein. "Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern aus Karlsruhe und dem Umland mit unserem gut und dankbar angenommenen Angebot sicher nicht alle, aber einige Sorgen nehmen können", so Mentrup in einer Pressemitteilung der Stadt.

Städtisches Klinikum
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Mit dem reisenden Geschäftsmann handelt es sich dabei um insgesamt rund 20 Personen - sie alle stehen unter Quarantäne oder sind "entsprechend an Institutionen angebunden", sodass von diesen keinen weitere Gefährdung ausgehe, so Mentrup. Bei allen 20 Personen handelt es sich nicht um Einheimische.

OB Frank Mentrup äußert sich bei einer Pressekonferenz am Freitagmittag zum ersten bestätigten Corona-Fall in Karlsruhe.
OB Frank Mentrup äußert sich bei einer Pressekonferenz am Freitagmittag zum ersten bestätigten Corona-Fall in Karlsruhe. | Bild: ka-news.de

Die Stadt hat sich entschlossen, die städtische Info-Hotline für Bürger auch am Wochenende zu betreiben. Unter 0721/133 33 33 stehen städtische Mitarbeiter von 9 und 16 Uhr zu Fragen rund um die Corona-Sachlage zur Verfügung. Man will damit andere Stellen, wie beispielsweise das Städtische Klinikum, entlasten und dem Informationsbedürfnis der Karlsruher Einwohner Rechnung tragen. 

KSC-Spiel findet statt

Das KSC-Spiel - Anpfiff 18.30 Uhr - gegen Nürnberg findet statt. "Es wird mit keiner Gefährdung gerechnet", so Mentrup. Der Geschäftsmann war als Sprecher der Konferenz "Willow Creek" in der Messe Karlsruhe. Die Konferenz wurde abgebrochen - als Präventivmaßnahme, wie die Veranstalter in einem Tweet informieren. Der infizierte Patient war zu keiner Zeit während des Kongresses anwesend, so "Willow Creek" auf Twitter. 

Der Oberbürgermeister bestätigt dies: Die Teilnehmer seien nicht gefährdet. Der Personenkreis habe sich unabhängig von den weiteren rund 7.000 Teilnehmer am Abend vorher getroffen, so Mentrup. 

Der ursprüngliche Anlass des Medientreffens war die Vorstellung einer neuen Beteiligungsplattform - mehr dazu bald auf ka-news.de.

Wie Sie sich schützen

Da das Coronavirus eine respiratorische Erkrankung ist, demnach die Atemwege betrifft, ist der Ansteckungsmechanismus dem einer Grippeinfektion zu vergleichen. 

1. Korrekte Husten- und Nies-Etikette: Wer Husten oder Niesen muss, sollte sich vor anderen Personen abwenden und Abstand halten. Anstelle in die Hände vor das Gesicht zu halten, sollte ein Taschentuch oder die Armbeuge vorgehalten werden.

2. Handhygiene: Berührt man mit den Händen das Gesicht, können Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen. Händewaschen unterbricht diesen Übertragungsweg. Beim Händewaschen empfehlen die Experten, sich 20 bis 30 Sekunden für das Einreiben mit Seife Zeit zu lassen. Auch unter den Nägeln intensiv waschen - am besten kurz halten, sie sind ein Infektionsherd.  

3. Im Krankheitsfall: Wer an einer Atemwegsinfektion erkrankt ist, sollte im öffentlichen Raum immer einen Abstand von ein bis zwei Metern zu anderen Personen halten. Wenn Sie in einem Risikogebiet waren und Symptome zeigen, melden Sie sich telefonisch bei Ihrem Hausarzt und dem örtlichen Gesundheitsamt. Notieren Sie Ihre Kontaktpersonen. Die Risikogebiete finden Sie unter auf der Webseite des Robert Koch Institutes.

4. Bei erkrankten Personen: Das Tragen eines Mundschutzes wird empfohlen. Wer selbst an einer respiratorischen Infektion erkrankt ist, kann durch das Tragen eines Mundschutzes andere Personen vor einer Ansteckung schützen, teilt das Robert Koch Institut mit.

5. Bei gesunden Personen: Kein Tragen eines Mundschutzes. Gesunde Personen sollten auf Empfehlung der Experten des Robert-Koch-Institutes (RKI) auf einen Mundschutz verzichten. „Es gibt keine hinreichende Evidenz dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person signifikant verringert." Laut der WHO kann das Tragen eines Mundschutzes sogar ein Risiko sein: Es könne ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnahmen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden können.

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